Kompressionstherapie nach Verbrennungen

Rechtzeitige und konsequente Kompressions-Behandlung der Narben kann Funktion und Aussehen verbessern.

Verbrennungen entstehen durch Einwirken von offener Flamme, heißen Gegenständen, heißem Dampf oder heißer Flüssigkeit (Verbrühung), sowie Strom.

Ungefähr 3.000 Kinder werden jährlich in Deutschland so tief brandverletzt, dass Narben zurück bleiben.

Beim Kleinkind ist die häufigste Ursache die Verbrühung aus heruntergezogenen Töpfen oder Frittüren. Betroffen sind dann Brust, Schultergürtel und das Gesicht. Häufig sind beim Kleinkind auch Handverbrennungen durch Bügelmaschinen und Herdplatten. Fast alle kindlichen Verbrennungen werden durch Unachtsamkeit verursacht, meist am Wochenende.
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1.° und oberflächlich 2.° Wunden heilen stets binnen 2 Wochen ohne Narben aus. Tiefere Wunden heilen mit erheblicher Narbenbildung; sie werden in der Regel mit einer Hauttransplantation behandelt. So früh wie möglich - bereits in der Heilungsphase - beginnt die Kompressionsbehandlung, die in den Leitlinien zu Verbrennungsbehandlung Ihren festen Platz hat.

Warum ist Kompression notwendig?

Die ersten 18-24 Monate laufen in der Verbrennungsnarbe noch Veränderungen ab. Überschießende Bindegewebsbildungen (Keloide) sind häufig. In dieser Zeit verhindert der ständige Druck durch die Kompressionsbekleidung das Wuchern und Hartwerden der Brandnarbe und - ggf. mit Schienen, Silikon- und Schaumgummipelotten - das Verkürzen der Narbe im Gelenkbereich (Kontraktur) und erhält dadurch die Beweglichkeit der Gelenke. Durch den Druck wird auch der Juckreiz vermindert, unter dem Verbrannte stark leiden. Die Patienten können sehr bald die Klinik verlassen, weil die empfindliche Haut durch die Kompressionsbandagen geschützt ist.

Eltern-Ratgeber Kompressionsbekleidung wird mit speziellen Messstreifen exakt angemessen und nach Maß gefertigt. Die Kompressionsbekleidung besteht aus einem quer und längs dehnbaren Gummigewebe, das sehr dünn und luftdurchlässig ist. Sie muss 18-24 Monate Tag und Nacht getragen werden, auch beim Spielen und Schwimmen; durch den ständigen Druck wird die Haut in der Vernarbungszeit weich und geschmeidig. Direkte Sonnenbestrahlung muss in dieser Zeit vermieden werden. Während dieser Zeit werden die Patienten ca. 6-wöchentlich kontrolliert. Von den meisten Patienten wird die Kompressionskleidung gut toleriert und freiwillig getragen. Vielen Patienten bleiben durch diese Behandlung Kontrakturen und weitere plastische Operationen weitgehend erspart.


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